Zu Wasser und an Land: Wie das Vechtetal und Twente uns in Bewegung brachten
Maike nimmt uns mit auf eine sportliche und doch erholsame Reise durch das Vechtetal und Twente. Was sie zu Wasser und an Land erlebt hat, hat sie in diesem Beitrag für uns zusammengefasst.
Auf maximal 12 km/h kann das historische Flachbodenschiff beschleunigen, mit dem wir unterwegs sind. Früher transportierte die „Vechtezomp“ Holz und Sandstein, heute sind nur noch Touristen an Bord. Und die genießen die langsame Fahrt. Beine ausstrecken, Nase in die Sonne halten. Ich höre nichts, nur das leise Plätschern des Willem-Alexander-Kanals. Eingestiegen sind wir bei der kleinen Bierbrauerei „Mommeriete“ in Gramsbergen – und hierhin wird uns der Bootsführer nach einer guten Stunde auch wieder zurück bringen. Eine Hebebrücke geht auf, wir fahren durch die Schleuse, winken dem Schleusenwärter zu und biegen rechts auf den Fluss Vechte ein. „Hast du das extra für uns arrangiert?“, fragt einer der Passagiere als direkt vor uns ein Storch elegant in sein Nest fliegt und mit dem Schnabel klappert. „Das nennt man perfektes Timing“, lacht der Skipper.
Auf dem Rückweg darf ich das Steuer übernehmen. Ich bewege den langen Holzpfahl vorsichtig nach links und rechts. Meine Mitfahrer sehen weiterhin entspannt aus, ich scheine als Kopilotin einen sicheren Eindruck zu machen. Allerdings bin ich froh, als der Skipper das Ansteuern des Ufers wieder selbst in die Hand nimmt. Zurück bei „Mommeriete“ stärken wir uns mit einem großen Stück Appelgebak – denn am Nachmittag wartet noch ein zweites Abenteuer auf uns.
Beuningen heißt der Ort, den wir als nächstes in unser Navi eingeben. Gut 45 Minuten später sind wir da. Beim Parken sehen wir sie schon: Auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutende Gefährte, mit denen wir eine Tour durch die Region Twente machen möchten. „Eine Kreuzung aus elektrischem Laufband, Stepper und Fahrrad“, beschreibt Actief Twente seine Loopfietsen. Und tatsächlich finden wir uns kurze Zeit später mit etwas weichen Knien auf einem Laufband mit Lenkrad und zwei Rädern wieder. Ein komisches, aber mit zunehmender Sicherheit auch extrem gutes Gefühl. Mit Unterstützung eines Elektromotors können wir Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h erreichen.
Wald, Wasser, das Landgut Singraven und staunende Gesichter: Wir gleiten auf unseren Laufrädern geschwind daran vorbei und wollen am liebsten gar nicht mehr absteigen. Der Familienbauernhof „Erve Kuiper“ liefert dann aber doch ein Argument für eine Pause. Europas bestes Eis wartet hier auf uns! Bei den Europameisterschaften in Bologna gewann das hiesige Honig-Joghurteis mit Himbeeren und Walnüssen die Goldmedaille. Wir können der Jury nur zustimmen und steigen schwärmend wieder aufs Laufband …